Ray Ferrier hat für einige Tage seine beiden Kinder bei sich, weil seine Ex-Frau nach Boston muss. Plötzlich bricht ein Inferno los. Aus dem Boden tauchen gigantische, dreibeinige Kampfmaschinen auf und vernichten alles und jeden. Ferrier flüchtet mit seinen Kindern und versucht sich in dem Chaos nach Boston durchzuschlagen...
Der neue, große Film von Steven Spielberg, produziert unter anderem von Tom Cruise, der garantiert viel Einfluss auf das Drehbuch hatte. Mit großer Neugier haben viele Mainstream-Filmgucker Spielbergs Remake von „Kampf der Welten“ erwartet und die Werbemaschinerie hat schon lange den vollen Betrieb aufgenommen. Mich hat das eher abgeschreckt, da ich zum einen kein großer Fan von Steven Spielberg oder Tom Cruise bin und zum anderen dem Hollywood-Popcorn-Kino allgemein nicht viel abgewinnen kann, da es sich meist um inhaltlich recht hirnlose Effekt-Spektakel handelt. Seit „Armageddon“ konnte mich kein Film in dieser Art mehr überzeugen. Dennoch habe ich mich überreden lassen, den Film anzusehen...und es ist ein recht zwiespältiges Werk, das einerseits in einigen wirklich guten Punkten überzeugen kann, andererseits aber auch ganz große Schwächen hat.
Fange ich mal mit der größten Schwäche an: Tom Cruise! Warum ist dieser Mann einer der größten Filmstars unserer Zeit? Sein schauspielerisches Talent ist meiner Meinung nach völlig überschätzt. Dass er als überzeugter Scientologe menschlich sowieso völlig indiskutabel ist, kommt erschwerend hinzu...ja, ich habe da Vorurteile. Die zweite große Schwäche ist die nicht vorhandene Story, die weder mit dem alten Film, geschweige denn mit dem Originalroman viel gemein hat. Hier wird einfach nur gezeigt, wie ein Vater mit seinen zwei halbwüchsigen Kindern vor ein paar Maschinen davon läuft. Jeder weiß dabei, dass sie es am Ende schaffen, also: Langeweile pur! Man fiebert nicht mit und glaubt nie, dass alles übel ausgehen könnte, selbst als der ältere Sohn verschwindet, befürchtet man zu keiner Sekunde, dass er es nicht schaffen könnte. Das liegt natürlich alles an der Mainstreaminszenierung von Spielberg, bis hin zum nervigen Happy End...Amerika hat sich mal wieder gegen alle Gefahren behauptet und die „all-American-Family“ (wenn auch etwas gestört) steht wieder vereint in den Trümmern und beginnt den Neuaufbau. Oh scheiße, was für ein nervender Schwachsinn! Alles gute Gründe, den Film gnadenlos zu verreißen, wenn da nicht die durchaus positiven Argumente wären, sich den Film doch anzugucken. Da wäre zunächst einmal die kleine Dakota Fanning! Diese Elfjährige, die schon eine beeindruckende Anzahl an Auftritten in Filmen und TV-Serien vorweisen kann, dürfte der kommende ganz große Kinderstar sein, dem man auch den Sprung zur erwachsenen Schauspielerin zutraut, wenn das Management behutsam vorgeht und die richtigen Rollen aussucht. Sie spielt Cruise gnadenlos an die Wand und macht den Film alleine schon lohnenswert.
Abgesehen davon überrascht der Film damit, dass er ziemlich düster ist, wenn man bedenkt, dass hier das Massenpublikum angesprochen werden soll. Viele Szenen spielen nachts oder in Kellern und werden nur durch die Scheinwerfer der angreifenden Maschinen oder Blitze erhellt, und wenn man in den Tagesszenen die Zerstörungen zu Gesicht bekommt, ist das wirklich erschreckend. Beeindruckend sind auch einige Massenszenen, wie zum Beispiel beim Angriff auf die Fähre. Die Trickeffekte sind natürlich allererste Sahne, da gibt es nichts zu meckern. Eine hübsche Anspielung auf die Invasionsfilme der 50er Jahre sind die Szenen, in denen die Armee gegen die Angreifer vorrückt. Keine Armee würde heute in dieser Art vorgehen, aber schön inszeniert ist das dann doch. Insgesamt sind die Kampfszenen aber für den Filmtitel „Krieg der Welten“ doch eher knapp bemessen, es konzentriert sich einfach zu sehr auf Tom Cruise, der wegläuft. Wer also große Schlachtenszenen möchte, ist mit „Independence Day“ weiterhin besser bedient, auch, wenn man zur Auflockerung mal ein bisschen Humor braucht, denn den gibt es in „Krieg der Welten“ überhaupt nicht. Die diversen Logikpatzer in der Größe des Ozonlochs über der Südhalbkugel lasse ich mal außen vor. Wenn man damit leben kann, dass unzählige, gigantische Kampfmaschinen auf der ganzen Erde unterirdisch Jahrtausende versteckt waren, ohne dass auch nur eine einzige zum Beispiel bei Bauarbeiten (eine sieht man direkt durch eine Straße in deiner dicht bebauten Stadt brechen) entdeckt wurde, ist man wohl sowieso nicht wirklich an einer logischen Story interessiert.
Wenn man das ganze Für und Wider mal addiert, kommt man nicht umhin, dass Spielberg die schlimmen Befürchtungen nicht bestätigt hat und durchaus mit „Krieg der Welten“ überraschen kann, ohne aber natürlich, ein Meisterwerk geschaffen zu haben. Als pure (leicht düstere) Katastrophen-Action-Science Fiction-Unterhaltung ohne inhaltlichen Anspruch funktioniert der Film aber durchaus. Allerdings keine Familienunterhaltung, für Kinder ist es dann häufig doch zu heftig. (A.P.)
Ray Ferriers Ehe ist ziemlich am Ende, doch das kümmert heute kaum, denn heute ist etwas Merkwürdiges passiert: Erst ein totales Unwetter, dann unerklärliche Blitze, die immer wieder an denselben Stellen einschlagen. Kurz darauf bebt die Erde und es brechen riese, dreibeinige Maschinen aus dem Boden und beginnen die Städte zu zerstören und die Menschen zu töten. Ray und seine zwei Kinder müssen fliehen…
Der Film basiert auf dem Roman „War Of The Worlds“ von H.G. Wells, der bereits in den fünfziger Jahren bereits verfilmt wurde. Hollywood hat ja eh keine neuen Ideen mehr und verfilmt alte Werke einfach neu. Dieses Mal hat sich Steven Spielberg daran gemacht und ein unglaublichs Effektespektakel auf die Beine gestellt. Ich mag keine Remakes, muss aber sagen, dass mich „KRIEG DER WELTEN“ vollkommen unterhalten hat. Optisch ist das Ganze ein Hit, natürlich vollkommen hohl und auf Popcorn getrimmt, auch sieht man keine Leute sterben, obwohl Tausende umkommen müssten, aber nur alleine vom visuellen her kann man sich entspannt im Sessel zurücklehnen. Man darf nicht nachdenken, auch nicht über die schwachen Charakterisierungen der Personen, oder einige derbe Logikfehler bzw. zu unglaubliche Zufälle. Auch nicht, dass sich Spielberg viel zu sehr auf Tom Cruise konzentriert und nicht darauf, wie die Menschheit verzweifelt versucht, sich gegen die Aggressoren zu wehren, so wie es H.G. Wells getan hatte, man muss einfach sein Bier trinken, damit das Hirn vernebeln und seine Chips zu sich nehmen, dann fühlt man sich wohl. (Haiko Herden)
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